NanoBAM – Carbon Deluxe Edition


Woran man erkennt das man ein Freak ist? Ein Beispiel: Man steht mit Freunden am Hang und fliegt mit dem Ur-NanoBAM, also der Holz Version, und hat Spaß ohne Ende: Fliegt mit 4 Modellen die Kontur der Hangkante ab, lacht, fliegt wieder ein paar Runden treeline DS und wieder ab zur Frontside… Immer mit 3-4 Modellen im Packen. Und obwohl wir gerade Spaß ohne Ende haben, kommt immer wieder die Aussage „Aber das Ding in voll CfK wäre schon geil….“. Völlig unnötig! Das macht überhaupt keinen Sinn, denn der Holz-Nano macht das alles ohne biegen oder murren mit. Aber geil wäre es schon irgendwie….

Nachdem ich also lange genug damit belabert wurde, habe ich mich ans XFLR5 gesetzt und mal angefangen zu rechnen, was man aus der Aerodynamik rausholen kann, wenn man von dem Holzflügel auf ein Schalentier wechselt.

CfK- vs. Holz NanoBAM

Durch die Möglichkeit die Profile dünner zu machen und weg von der geraden Profilunterseite zu kommen (siehe Holz-Nano Bericht), geht da tatsächlich nochmal was… Also wurde nach einigen Interaktionen auch das CAD angeschmissen und eine kleine Version des BAM gezeichnet. Wobei die Größe dem Holz-Nano entspricht. Aber diesmal mit einem richtigen BAM Rumpf und alle Teile aus Negativformen. Da das Ganze auf das Treiben und Überreden von Jochen entstanden ist, hat er die Fertigung der Formen und den Bau der Modelle übernommen. Ich habe mich um die Aero und das CAD gekümmert.

Den Bauaufwand wollten Jochen und ich so klein wie möglich halten, damit der NanoBAM möglichst effektiv und effizient zu produzieren ist – kleines Modell und kleiner Aufwand.

Beim HLW haben wir uns abweichend vom großen BAM für ein Pendelruder entschieden. In der Größe wäre ein Ruder wirklich winzig und da erschien uns das Pendel als deutlich einfacher und schneller zu bauen. Deswegen haben wir uns auch von vornherein dazu entschieden das HLW in Vollkern-Bauweise zu bauen.

Das Seitenleitwerk wurde ähnlich wie beim Curst oder RaceRatEvo als separates Teil erstellt. Das ermöglicht uns den Rumpf auf zu blasen und diesen deutlich schneller herstellen zu können. Das SLW erfolgt ebenfalls in klassischer Sandwitch Bauweise.

Aufgrund der positiven Erfahrung mit der Hartschalenvariante der DianaX, wollten wir Teile dieser Bauweise für den Nano übernehmen. Die Außenlage des Flügels besteht aus einer einzigen Lage 160er CfK Gewebe. Als Holm verwenden wir, wie auch beim Holz-Nano, CfK-Flachstäbe die wir zukaufen und einfach über eine Schablone auf der Außenlage positionieren und mit einsaugen. Kein Abstufen etc.- einen einzelnen Stab ablängen, einlegen, fertig.

Vor dem Schließen der Flügelform wird ein gefräster Rippen- und Stegesatz eingelegt. Der Verbinder ist ein 6×6 Cfk Stab, den wir zukaufen und nur ablängen. Die V-Form entsteht dadurch, dass die Verbindertaschen mit einem Winkel in den Flügel eingelegt werden. Dazu ist dieser Winkel in der Wurzelrippe der Flügelform vorgegeben. Um den Einleger ohne 5-Achs Fräse fertigen zu können haben wir diesen gedruckt.

Das Modell lässt sich durch diverse Schablonen und Einleger recht schnell bauen. Ist aber ein vollwertiger BAM – nur in klein.

Bis zu unserem Hangflug-Urlaub (´25) waren 3 Nanos fertig gebaut und ausgestattet. Obwohl die Wetterbedingungen dieses Jahr ausgezeichnet waren und wir alle richtig geiles Material mit hatten (BAM, DianaX und ein paar dicke Böcke) war der NanoBam bei allen drei Piloten das meist geflogene Modell (und Zuschauermagnet). Er ist halt einfach so schön „schnell“,  „unkompliziert“, „mal eben“ rausgeschmissen und macht dann Spaß pur – da wurde oft sehr lange geflogen und vergessen zu landen „um die richtigen Böcke raus zu werfen“…

Vor allem wenn alle 3 Modelle im Pack die Kontur der Hangkante polieren oder im Treeline-DS Rennen flogen hat es richtig Spaß gemacht und es wurde ohne Ende gelacht – und das ist es worauf es für mich bei unserem Hobby ankommt.

Freaky mission accomplished.