Swift S2.0 Frankenstein

Wie heißt es so schön: Jede gute Idee beginnt mit „halt mal mein Bier“! So war es auch in unserem Fiss-Hangflug-Urlaub 2015 als wir abends in unserem Appartement noch ein gemütliches Bier zu uns nahmen und wir auf die Idee kamen, einen Caldera-R Flügel mit einem 2.5m Swift Rumpf zu kreuzen.

Im Winter 2016/17 habe ich die Idee nochmal aufgenommen und Kontakt mit Matsche aufgenommen, um zu fragen, ob er noch einen B-Ware Swift Rumpf daliegen hat. Und er hatte! Der Rumpf war schon gekauft als mir bewusst wurde das ich es jetzt auch durchziehen musste. Ich hatte noch einen Caldera Flügelsatz „übrig“, den ich vor einiger Zeit laminiert hatte, aber nie zum Ausbau gekommen war – somit war es nur die Anpassung der Flächenauflage und Ausbau um den Frankenstein fertig zu stellen – dachte ich jedenfalls…

Erstmal musste eine Verbinderform her, um einen geraden, längeren Verbinder herstellen zu können. Hierfür habe ich mir im Metallhandel Alugrundplatten und Messingprofile zuschneiden lassen und das ganze verschraubt.

Ich hätte nur bei den Schrauben nicht sparen sollen… aber ist ja noch mal gut gegangen 😉

Die originale Rumpf-Anformung war gar nicht so weit weg….

Trotzdem war es einiges an Arbeit das ganze hin zu schleifen, von innen einen neuen Laminataufbau zu schaffen, spachteln, schleifen usw…

Für das Leitwerk habe ich zwei Caldera V-Leitwerke, die eh etwas zu schwer waren, miteinander gerade verbunden und den Mittelbereich verspachtelt. Nach dem Lackieren sollten diese dann abgeformt werden.

Den Rumpf und das Leitwerk habe ich nach dem Spachteln zum KfZ-Lackierer gegeben, damit die Lackierung auch ordentlich wird… Trotz des Hinweises, die Sachen nicht zu Tempern, hat er es natürlich trotzdem gemacht. Der Rumpf ist gut geworden… Aber das HLW sah schlimm aus. Die Stege haben sich durchs Tempern extrem abgezeichnet. Abformen war keine Option mehr und ein neues zu Bauen hatte ich keine Lust mehr. Also habe ich das CAD angeschmissen, die Kontur nachgezeichnet und ein neues erstellt. Ingo hat mir das Ganze dann gefräst.

Da es jetzt kein Bauteil ist, was ich super oft bauen werde – vermutlich nie wieder – wollte ich beim Formenbau auch keinen Aufwand betreiben. Also habe ich lediglich Formharz auf das Urmodell gestrichen, das ganze trocknen lassen und dann mit einer dicken Mumpe-Schicht und einer Quarzsand-Harz-Gemisch Füllung den Hinterbau gemacht. Es liegt kein Gewebe in der Form. Die Form ist zwar sehr schwer, aber echt gut geworden.

Das Leitwerk war dann schnell gebaut und die Qualität ist Top.

Der Frankenstein soll sowohl am Hang als reiner Segler, als auch in der Ebene eingesetzt werden. Damit es in der Ebene Spaß macht, musste was Ordentliches da rein bzw. drauf… Ich habe mich für einen 90er WeMoTec an 6s 4500 LiPo entschieden. Einen Einzieh-Impeller wollte ich nicht, da man sonst auch am Hang das Gewicht mitschleppen muss und auch die Mechanik nochmal einiges wiegt. Ich habe es so gelöst, dass man mit einer Haubenverriegelung den Impeller in einem Spant im Rumpf fixiert und so eine einfache Demontage ohne Werkzeug hat.

Das fertige Modell:

Der Frankenstein fliegt wirklich schön, liegt gut in der Luft und hat ein doch recht einzigartiges Flugbild…