Entwicklung: Fornication5D

Einfach aus Spaß an unserem Hobby und der Entwicklung eigener Modelle entstand Anfang 2011 die Idee ein neues F5D-Modell zu konstruieren.

Im Winter 2011/12 haben wir (das sind Hannes Niethammer und Christoph Meier)  dann die letzten Details der „Fornication5D“ im CAD finalisiert und schlussendlich auf Hannes Fräse die Positive gefertigt und die ersten Prototypen aufgebaut – Mittlerweile sind zwei Saisons vergangen in denen wir das Modell ausgiebig testen und perfekt einstellen konnten.

Das Endergebnis ist ein mehr als nur konkurrenzfähiges F5D Rennflugzeug!

startBei der Auslegung dieses neuen Konzeptes haben wir als erstes die heutigen „üblichen Verdächtigen“ unter den F5D Modellen (Avionik, Viper, Flipper, Bathlet) in XFLR5 abgebildet und aerodynamisch verglichen. Schlußendlich haben wir uns nicht für eine extrem andere aerodynamische Auslegung entschieden aber im Detail versucht viele Verbesserungen einzubringen.

Als Haupt-Benchmark  haben wir die Avionik gesehen, den wir damals auch durchaus zufrieden eingesetzt haben. Das aerodynamische Ziel war es, neben einem geringeren Widerstand, auch nochmal die Kursstabilität zu erhöhen und Details zu verbessern. Ein solches Detail war zum Beispiel ein Nachteil der Avionik bei Auftriebsbeiwerten die gegen null und im negativen liegen, sprich wenn man im Kurs durch drücken die Fluglage korrigiert, dass dabei der Widerstand stark steigt.

Der Flügel 

Das Ur-Profil für die Fornication ist ein RM0305 (Bathlet Profil von Ralf Metzger)  welches allerdings auf 6.75% ausgedünnt und in der Wölbung und Rücklage modifiziert wurde. Im Randbogenbereich wird das Profil noch weiter ausgedünnt und in der Wölbung modifiziert.

09Diese dünnen Profile trauten wir uns zu, da die heutigen Materialien es durchaus zu lassen, auch hier extremer zu werden.

Da bei solch einem dünnen Profil die Servos stark aus dem Flügel heraus stehen würden haben wir diesen Bereich lokal aufgedickt. Ähnlich der DS-Diva von Hannes. Das speziell dafür ausgelegte Profil wurde zum Flügel so verschoben, dass man trotzdem eine gerade Klappenschanierlinie hat. Somit können dort Servos der Größe D47 bis MKS DS65 verbaut werden ohne, dass das Servo heraus ragt.

Der Rumpf 

Der Rumpf ist auf einen absolut minimalen Querschnitt hin optimiert. So passen neben einem Getriebeantrieb mit 30mm Durchmesser auch nur 2s 1800mAh vor ein 3s 1800mAh LiPo Akku in den Rumpf. Völlig ausreichend für das 1000Wmin Energielimit in F5D.

Die etwas unüblichen „Kiemen“ am Rumpf sollen der Antriebskühlung dienen: Hier kann man bei thermischen Problemen mit dem Motor den Rumpf öffnen und die Abluft, die durch den Turbospinner in den Rumpf geleitet wird, kann wieder entweichen.

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Fornication
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Avionik

Die Form der Kiemen sorgt für einen Unterdruckbereich und unterstützt somit die Entlüftung und saugt die Luft aus dem Rumpf. Diesen Effekt konnten wir auch durch sog. „glowpaint tests“ (wird u.A. in der F1 verwendet um Strömungen sichtbar zu machen – sieht man schon mal bei freien Trainings und Tests der F1) nachweisen. Hier sieht man schön den erwarteten Effekt. Positiver Nebeneffekt ist, dass im Vergleich zum Avionik die gesamte Rumpfströmung/ Ablösebereich an Rumpf/Nasenleiste verbessern werden konnte (siehe Vergleichsfoto Avionik).

Um den Rumpf unter Druck aufblasen zu können, haben wir uns für ein extern gebautes SLW entschieden. Der Umlenkhebel für das Pendel HLW kann nachträglich eingesetzt werden. Die Steckung fuer das HLW ist bereits im SLW integriert und auch das SLW wird über Passtifte zum Rumpf ausgerichtet. Ein Einmessen des Modells ist beim Zusammenbau nicht notwendig. Somit haben wir hier einen recht einfachen aber effektiven Aufbau.

Fazit

fornication5dSchon zu Anfang des Projekts war für uns klar, dass dieses Modell im Kurs keine 4 Sekunden schneller sein wird als eine Avionik, das geben die heutigen aerodynamischen erkenntnisse nicht mehr her.  Aber wir sind uns auch einig, dass wir in vielen Details besser geworden sind. Die Flugleistungen sind FEDDDDDDDD. Das Modell liegt absolut neutral im Kurs, zeigt keinerlei Eigenarten und setzt Korrekturen wunderbar um.

Und was schlussendlich wie im „großen“ Motorsport auch in F5D zählt: Jede Biene sticht!

Hannes ist mit der Fornication für die F5D WM 2014 qualifiziert.

Für uns ist dieses Projekt ein riesen Erfolg!

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Ein großer Dank für Beratung und Hilfen bei diesem Projekt gilt auch Wilhelm Niethammer, der uns profiltechnisch weitergeholfen hat.
Sowie Tunc Uzun und Simon Merz für die aerodynamischen Beratungen.

Bericht: Hannes & Christoph